Die Rolle von Dorfläden und die wohnortnahe Versorgung mit Lebensmitteln in ganz Bayern

Schriftliche Anfrage

26.06.20 –

Die Versorgung mit Lebensmitteln zieht sich aus der Fläche Bayerns zurück und konzentriert sich stattdessen an weniger und größeren Standorten. Laut Angaben der Staatsregierung sank die Anzahl der Lebensmitteleinzelhandelsgeschäfte in Bayern zwischen 2006 und 2017 um 927 Betriebe. Gleichzeitig stieg die durchschnittliche Verkaufsfläche pro Betrieb zwischen 2005 und 2015 um 221 Quadratmeter.

Uns Grünen sind kurze Wege und eine möglichst dezentrale, fußläufige Erreichbarkeit wichtig. Auch wenn sie stationären Einzelhandel in der Fläche nicht unbedingt ersetzen, können Dorfläden ein Baustein dafür sein. Laut Staatsregierung wurden seit 2003 in Bayern 150 Dorfläden gegründet und im selben Zeitraum 15 Läden geschlossen. Die Anfrage ergab, dass Dorfläden vor allem im Raum mit besonderem Handlungsbedarf existieren. Nach Auskunft der Staatsregierung beruht die Entwicklung eines Dorfladens meist auf der Solidarität der Bürger, die Anteile an dem Unternehmen zeichnen und damit die Entwicklung des Ladens unterstützen. Ich finde, Dorfläden leisten wichtige Beiträge für lebendige Ortschaften. Durch große Lebensmittelketten am Ortsrand wurden bereits viele traditionelle Metzgereien, Bäckereien oder Lebensmittelunternehmen in Ortskernen verdrängt. Dieser Entwicklung wollen wir Einhalt gebieten, beispielsweise indem wir die zulässige Verkaufsfläche an Ortsrandlagen stärker einschränken.