Christian Zwanziger

Mitglied des Bayerischen Landtags

Regionales

Gesundheitsschutz vor Profitinteressen

Pressemitteilung

25.07.2023 –

Der Start der Sommerferien steht bevor und am Flughafen Nürnberg werden viele Ferienflieger abheben und landen. Nicht allein bei Klimaschützer*innen stehen Flugreisen in der Kritik. Für Menschen, die im Umfeld des Flughafens wohnen, auch in Erlangen, Herzogenaurach und darüber hinaus, geht damit Fluglärm einher. Gerade nächtlicher Fluglärm sorgt regelmäßig für Beschwerden von Betroffenen, die um ihren Schlaf gebracht werden.

Trotz dieser Beeinträchtigungen hält der Flughafen Nürnberg an einer im Bundesvergleich sehr weitreichenden Nachtflugregelung fest. Als einer der ganz wenigen deutschen Flughäfen und der einzige Verkehrsflughafen in Bayern hat Nürnberg keine Beschränkungen für nächtliche Starts und Landungen. Gerade in den Sommermonaten häufen sich daher die Beschwerden der Anwohnenden beim Lärmschutzbeauftragten des Luftamtes Nordbayern. Im Mai dieses Jahres kündigte der Geschäftsführer des Flughafens Nürnberg, Dr. Michael Hupe, zudem an, Nachtflüge noch „attraktiver“ machen zu wollen. Die Anwohnenden waren schockiert.

In vielen Gesprächen und durch parlamentarische Anfragen hat Christian Zwanziger, Grüner Landtagsabgeordneter für Erlangen und Erlangen-Höchstadt, die Hintergründe beleuchtetund auch die Änderungsbereitschaft der Gesellschafter des Flughafens, konkret der Bayerischen Staatsregierung, abgefragt. Aus den Anfragen geht hervor, dass die Entgelte für die Airlines insgesamt zwar gestiegen sind. Relativ gesehen sind die Entgelte für nächtliche Starts und Landungen allerdings günstiger geworden als vorher. Für Zwanziger ist das nicht nachvollziehbar.

„Gerne wird bei Nachtflügen mit medizinischen Notfällen oder Sondersituationen argumentiert. In der Praxis zeigt das Beispiel Nürnberg: Das Geschäftsmodell fußt darauf, gezielt Nachtflüge für Fluggesellschaften attraktiv zu machen. Während der Flughafen auf seine Geschäftszahlen blickt, kämpfen die Anwohnerinnen und Anwohner um ihre Gesundheit. Der Flughafen gehört jeweils zur Hälfte dem Freistaat und der Stadt Nürnberg. Ich verstehe nicht, warum Profitinteressen vor Gesundheitsschutz gestellt werden.“ Zwanziger kann zudem keinerlei Bemühungen seitens der Söder-Regierung erkennen, als Gesellschafter wenigstens alte, laute Maschinen vom Nachtflug in Nürnberg auszuschließen. Die Nachtflugregelung am Nürnberger Flughafen basiert auf einer arg in die Jahre gekommenen Liste, die Flugzeuge nach Lärmemissionen klassifiziert, aber schon lange nicht mehr fortgeschrieben wird. „Die Söder-Regierung hängt an der Jahrtausendwende fest und klebt an überholten Standards, die keinerlei Lenkungswirkung mehr haben.“

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