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20.01.21 –
‚Click & Collect‘, also das Abholen zuvor bestellter Bücher, soll nach Auffassung der Grünen auch für öffentliche Bibliotheken möglich sein. Bei der Einführung dieser Abholmöglichkeit ähnlich dem Essen zum Mitnehmen im Handel sparte die Bayerische Staatsregierung Bibliotheken aus. In einem offenen Brief an die Staatsregierung fordern zahlreiche Grüne nun Nachbesserung für die Bibliotheken in Bayern. Auch Christian Zwanziger, Grüner Landtagsabgeordneter aus Erlangen, und Stadträtin Kerstin Heuer haben unterzeichnet.
Zwanziger erhielt zahlreiche Zuschriften dazu, gerade auch von Studierenden der Friedrich-Alexander-Universität. „Prüfungsvorbereitung, Abschlussarbeiten Schreiben und wissenschaftliches Arbeiten funktioniert ohne Zugang zur Literatur nicht.“ Die Universitätsbibliothek hat ihren Online-Service ausgeweitet und bemüht sich klausurrelevante Literatur online zur Verfügung zu stellen, doch für Zwanziger löst das das Grundproblem nicht. „Für mich ist es kein Widerspruch das Online-Angebot auszuweiten aber gleichzeitig das Abholen vorbestellter Literatur zu erlauben. Beides ist wichtig. Mein Eindruck ist, dass hier die Söderregierung leider mal wieder mit heißer Nadel gestrickt hat und dann die Bibliotheken schlicht vergaß. Das muss korrigiert werden.“
Heuer, bildungspolitische Sprecherin der Grünen Stadtratsfraktion, ergänzt: „Öffentliche Bibliotheken bieten Bildungschancen unabhängig vom Geldbeutel. Kontaktlose Abhol-Modelle sind vorhanden. Es ist zynisch Menschen aufzufordern, ihre Lektüre alternativ im Buchhandel zu kaufen. Denn dazu fehlt vielen – insbesondere in Zeiten der Krise – das Geld. Auch deshalb ist es wichtig, dass öffentliche Bibliotheken Bücher „zum Mitnehmen“ anbieten können.“ Die Erlanger Stadtbücherei hat bereits einen Medienlieferservice für Corona-Risikogruppen etabliert, Schülerinnen und Schülern soll durch die Lieferung von unterrichtsrelevanter Literatur geholfen werden. Zudem gibt es Einführungskurse und telefonische Unterstützung für Menschen, die mit dem Online-Angebot noch nicht vertraut sind. Auf den erheblichen Kosten bleibt die Stadt allerdings sitzen, eine Unterstützung durch den Freistaat gibt es dafür nicht.
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