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06.07.2022 –
Gerade der Alpenraum erlebt die Klimakrise besonders intensiv. Der Deutsche Alpenverein rechnet mit einem weiteren Temperaturanstieg von drei bis fünf Grad Celsius bis zum Ende des Jahrhunderts. Das hätte ein Ansteigen der Schneefallgrenze im Winter um 400 bis 800 Meter und vermehrte Trockenheit im Sommer zur Folge. Auch die Internationale Alpenschutzkommission (CIPRA) stellt für die vergangenen 120 Jahre bereits eine Erwärmung um zwei Grad Celsius fest und rechnet in den kommenden 40 Jahren mit einer Erwärmung um weitere zwei Grad Celsius. Die Natur im Alpenraum steht schon jetzt massiv unter Druck.
Seit zwölf Jahren fördert die Staatsregierung die Modernisierung und den Ausbau von Seilbahnen in Bayern mit dem Programm zur Förderung von Seilbahnen und Nebenanlagen in kleinen Skigebieten. Ende 2022 läuft die Förderrichtlinie aus. Bis heute hat es vor keiner der Verlängerungen eine unabhängige Evaluation des Programms gegeben. Unser Antrag auf eine Evaluierung des Programms wurde Anfang des Jahres von den Regierungsfraktionen abgelehnt.
Gleichzeitig möchte Bayern bis zum Jahr 2040 klimaneutral sein und setzt im Entwurf des neuen Landesentwicklungsprogramms auf einen Tourismus im Einklang mit Mensch und Natur. Um einen ganzjährigen, nachhaltigen Tourismus zu gewährleisten, fordere ich in einem Antrag, dass nur die umweltverträgliche Erneuerung von Liftanlagen, die auch ganzjährig genutzt werden können, auf bestehenden Trassen gefördert werden. Im Seilbahnförderprogramm werden auch Beschneiungsanlagen, Geländemodellierungen, Parkplätze und der Ersatzbau von Liftanlagen auf neuen Trassen gefördert. Der Bau von Beschneiungsanlagen und weitere Flächeninanspruchnahme stellen keine nachhaltige Perspektive für den Tourismus dar und dürfen deshalb nicht mit Steuergeldern subventioniert werden.
Die bayerische Tourismusförderung sollte nicht auf ein Wettrüsten um die effektivste Beschneiung, sondern auf innovative Konzepte für einen umweltverträglichen, vom Schnee unabhängigen Ganzjahrestourismus setzen. Die Zukunft des Tourismus in Bayern sichern wir, indem dem Erhalt der Natur und dem Klimaschutz bei von der öffentlichen Hand geförderten Maßnahmen oberste Priorität beigemessen wird. Schließlich ist unsere Natur auch unser gewichtigstes Pfund, wenn es darum geht, Gäste für Urlaub in Bayern zu begeistern.
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