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19.12.19 –
Mit dem Seilbahnförderprogramm unterstützt die Staatsregierung die Sanierung und Erneuerung von Seilbahnanlagen und fälschlicherweise auch den Bau und Ausbau von Anlagen für künstliche Beschneiung. Ungeachtet massiver Kritik aus der Opposition und der Zivilgesellschaft und ohne auf Änderungsvorschläge einzugehen, wurde das Förderprogramm jetzt hinter verschlossenen Türen fortgeschrieben.
Grundsätzlich halte ich es für richtig, veraltete Seilbahnanlagen durch solche mit modernen, klimafreundlicheren Antrieben zu ersetzen und den barrierefreien Ausbau der Seilbahnen voranzutreiben. Denn im Rahmen von sanften, naturverträglichen Gesamtkonzepten sollen alle Menschen die Möglichkeit haben, den Alpenraum einmal zu erleben.
Jedoch wird über die Seilbahnförderung auch der Neu- und Ausbau von Beschneiungsanlagen und Speicherteichen subventioniert. Wie aus meiner schriftlichen Anfrage hervorgeht, sind allein aus der Seilbahnförderung in den vergangenen zehn Jahren über 25 Millionen Euro in solche Projekte geflossen. Wir Grüne fordern ein sofortiges Ende dieser absurden Subventionierung. In Zeiten der Klimakrise ist es absehbar, dass der Großteil der bayerischen Skigebiete in Zukunft keine Schneesicherheit mehr bieten kann. Da hilft es auch nicht, weiter Millionen in die ökologisch höchst fragwürdige Beschneiung zu investieren, um bis zum letzten Moment gegen höher gelegene Gebiete in den Nachbarländern hochzurüsten.
Das Geld und die kreative Energie der Tourismusorte und der Liftbetreiber*innen muss statt in ein „Weiter so“ viel eher in eine Anpassung an die veränderten Bedingungen fließen: Wie können Touristen ihren Winter in den Bergen auch ohne Schnee genießen, wie vermarkten wir die Regionen? Und wie können wir das bieten, was den Gästen – besonders aus den Ballungsräumen – zunehmend wichtiger wird, nämlich Ruhe und unzerstörte Natur?
Auch Kapazitätsausweitungen im Rahmen der Sanierung von Seilbahnen sehen wir kritisch. Denn die Alpen sind ein empfindliches Ökosystem und dürfen nicht zum Rummelplatz werden. Daher müssen Bestrebungen, im Rahmen einer Seilbahnsanierung noch mehr Menschen auf den Berg zu bringen, im Einzelfall sehr genau geprüft werden.
Wir brauchen ganzheitliche Konzepte zur Besucher*innenlenkung, um Hotspots zu entlasten und innovative Ansätze im Mobilitätssektor, um Blechlawinen, Parkplatznot und überfüllte Züge an sonnigen Wochenenden zu verhindern. In diesen Feldern wären die Gelder, die die Staatsregierung im Rahmen der Seilbahnförderung für Beschneiungsanlagen ausgibt, sinnvoll angelegt!
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